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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1 - S. 33

1854 - Leipzig : Engelmann
33 Morgenländische Völker. Nußbaumwäldern beschattet; in den Thälern gedeihen Wein, Feigen, Oliven, Granatapfel und Korn. — 4) Mesopotamien, fruchtbare Ebene mit weidereichen Tristen, Städte a) im westlichen Distrikt Osrhoöne: Edessa, Bathna (Markt für indische Maaren), Carrä (Niederlage des Crassus durch dieparther a. 53), Nicephorium, Circesium u. a. r-) im östlichen Distrikt Mygdonia: Nistbis, volkreiche Haupt- und Handelsstadt; D ara, starke Festung, Singara, H a tr ä u. a. „Nachdem die beiden Flüsse die Berg- ketten Armeniens, welchen sie entströmen, durchbrochen haben, geht ihr Lauf durch ein ziemlich hoch liegendes Steppenland, dessen Einförmigkeit durch Felskämme, Hügelreihen, Seen und fruchtbare Strecken unterbrochen wird, während die Ufer der Flüsse mit Wal- dungen von Platanen und Cyprcssen besetzt und von Wiesen eingeschlossen sind. Mit der Abflachung des Bodens werden diese fruchtbaren Niederungen an den Flüssen breiter, aber das Land zwischen den Strömen wird desto öder und baumloser, und duldet nur Wander- hirten und Hcerden von wilden Eseln, Straußen und Trappen als seine Bewohner." Wie Aegypten erhalten auch diese regenlosen Länder ihre befruchtende Bewässerung durch die jährliche Ueberschwemmung der beiden Ströme, die jedoch nicht so regelmäßig verläuft wie die des Nil. „Oft wirst der Tigris statt befruchtender Wasser verheerende Fluthen über die Ebene und verwandelt dieselbe bis zu dem sumpfigen Delta an seiner Mündung in einen breiten wogenden See." Vii. Syrien, Phönizien, Palästina. I) Syrien, ostwärts vom Euphrat, ist im Norden gebirgig mit fruchtbaren Thälern, im Süden heiß und trocken; im Ganzen gut angebaut und von volkreichen Städten bedeckt, reich an herrlichen Südfrüchten; Haupt- fluß ist der vom Lib an o n herabfließcnde Orontes. Es zerfiel in das nördlichesy- rien und in das hohle Syrien (C öl es yrien) eine eigenthümliche Felsenspalte zwi- schen Libanon und Antilibanon. Unter den Städten sind zu bemerken: Samosata am Euphrat (Geburtsort Lucians); Hicropolis mit einem prachtvollen Tempel; dasauf einem von drei Seiten unzugänglichen Felsen erbaute feste Seleucia; Thapsacus, alte Handelsstadt am Euphrat. Palmyra (Thad m or) aus einer palmenreichen Oase in der syrischen Sandwüste; das von herrlichen Tristen für Pferde und Elephanten umgebene Ap amea am Orontes, gleich L a o d i c ea und den meisten Städten von den Seleuciden gegründet; Emesa mit seinem berühmten Sonnentempel (Schlacht 273 n. Ehr.). An- tiochia, von Scleucus Nicator in einer reizenden Gegend am südlichen User des Orontes angelegt, 2'/- Meilen im Umfang. Daphne, ein von Cyprcssen- und Lorbecrhainen um- gebener üppiger und sittenloser Lustort der syrischen Könige. In Cölesyrien lagen: Da- mascus, uralte Hauptstadt in einer reizenden Gegend (schon zur Zeit der Römer durch Waffcnfabriken berühmt), Heliopolis (Baalbek), Sitz dessonnencultus mit einem von Anton. Pius erbauten herrlichen Tempel. — 2) Phönizier» (Palmenland). Südwestlich von Syrien bis zum steilen Berge Karmel lag das Küstenland Phönizien am cederreichen Libanon, mit welchem weiter ostwärts der Antilibanon (mit dem höchsten Berge Her- men) parallel läuft. „Auf diesen Höhen wird die Lust reiner und kühler, Terrassen von Feigen- und Maulbeerbäumen wechseln mit Weinpflanzungen , auf dem breiten Rücken der höheren Bergzüge erhebt sich der Wald der Cedcrn und noch vor dem höchsten Felscnkamm liegen grüne Abhange, auf denen zahlreiche Heerden schwarzer Ziegen weiden, beunruhigt von Schakals, Bären und Löwen, welche in den öden Schluchten hausen." Unter den selbständigen, rcpublicanisch regierten und in einem Städtebund vereinigten phönizischen Städten sind die bedeutendsten Arädus, Tripolis, Byblus, Berytus, das betrieb- same Sidon, das mächtige Tyrus, A c c a oder P t o l e m a i s u. a. Neben den industriö- sen Phöniziern hausten in dem Libanon einige kriegerische Räuberstämme, die Jturäer, Sicarier (Dolchmänncr), die Borfahren der in den Kreuzzügcn so gefürchteten Assas- sinen, u. a. — 3) Palästina, südwärts von Syrien und Phönizien, ein gebirgiges aber fruchtbares, an Schluchten und Höhlen reiches Land, durchströmt vom Jordan und Weber, Geschichte. b.aufl. 3

2. Abt. 2 - S. 673

1830 - Hannover : Hahn
Sibirien. 673 uni» der Anadyrsche Busen. — Das Klima des Landes ist im All- gemeinen rauh, jedoch chat der S. in den W. Gegenden sehr milde Sommer, ja oft große Hitze; dagegen herrscht im N. fast beständiger Winter, so daß der Morastboden keinen Fuß tief aufthauet; selbst die Selenga unter 50° Br. ist regelmäßig bis zur Mitte des April mit Eis bedeckt. Die -Produkte des Pflanzenreichs sind daher nicht von großer Bedeutung. Ungeheure Waldstrecken von Nadelhölzern und Birken sind in O., Ulmen, Linden und Ahorn nur in W. In den fruchtbaren Gegenden bauet man viel Getreide; schöne Garten- früchte und Taback, in S. etwas Wein; Obstbäume wollen nicht recht' gedeihen. Herrliche Wiesenflächen und selbst in Kamtschatka noch Kartoffeln und anderes Gemüse. Rhabarber, Spargel und Ho- pfen ist in S. wild. Selbst die Steppen sind im Frühling mit Kräutern und Blumen bekleidet und bieten dann einen lieblichen An- blick dar. Wichtig sind die Produkte des Thierreichs. Viehzucht ist sehr bedeutend, besonders unter den Nomaden der Steppen, wo auch das Schaf mit dem Fettschwanze und wilde Pferde in ganzen Heerden; auf dem Gebirge lebt der Argali, das Elenthier (inw. des Jenisei) und Hirsche und Rehe in Überfluß, so wie Antilo- pen, Wölfe und Bären; auch das Dsiggetai läßt sich schon sehen und der Steinbock hauset hier noch; das wilde Schwein lebt in den Ebenen; Luchse und Moschusthiere in den S.gebir- gen östlich vom Jenisei; das Rennt hier in N. westlich vom Jenisei; besonders wichtig sind die Pelzthiere, die aber nicht allethalben gleich viel und gut sich finden. Bären und Wölfe sind überall zahlreich, Zobel schlecht in W. des Jrtisch, am besten in O. der Lena, Steinfüchse am N. Jenisei, Vielfraße am S.jenisei, Herme? line vorzüglich zwischen Ob und Jenisei, Eichhörnchen in So. der Lena, Marder, gut in W., Biber zwischen Ob und Jenisei. In Kamtschatka bemerken wir eine durch ihre Wurzelvorräthe für die Eingebornen wichtige Mäuseart. Fische ernähren die Gewässer in unglaublicher Menge, die Seeküste viele Robben, die sogar im Bai- kal leben. Höchst lästig ist im Sommer die große Menge von Brem- sen und Mücken. Reich sind die W. und S. Gebirge an Metal- len, an Gold, Silber, Kupfer und Eisen; besonders merkwür- dig sind die an der O. Seite des Ural seit 1814 entdeckten Goldsand- flötze, die an Reichthum den Amerikanischen Gebirgen nicht nachzuste- hen scheinen, aus denen man 1823 schon 4500 Pf. Gold, 1824 gegen 8000 Pf. gewann und die 11,500 Arbeiter beschäftigten. Die Gold- sandlager nehmen von Werchoturje bis zum Flusse Ural eine Strecke von fast 150 M. ein. Im Ural befinden sich 60 Eisengruben u. Hüt- ten, 69 Kupfergruben und Hütten, mehr als 120,000 Menschen leben daselbst von Berg- u. Hüttenbau. Wemerkenswerth ist die Entdeckung der Platina im Ural seit 1823, vorzüglich in dessen westlichen Thei- len. Die südlichen Gebirge haben besonders ergiebige Silbergruben. Von anderen Mineralien finden sich in verschiedenen Gegenden Stein- kohlen, Marienglas, Schwefel, Salz, mancherlei Edel- steine, Blei u. a. Treibholz wirft das Meer in großer Menge

3. Abt. 2 - S. 678

1830 - Hannover : Hahn
678 Asien. Vulkane, Erdbeben sind nicht selten, ja 1795 entstand sogar bei Nnalatschka eine bis 1802 beständig dampfende Insel. Außer niedrigem Birken- Wei- den- und Erlengestrippe, giebt es keine Baume, aber viel Treibholz. Kartoffeln gedeihen sehr gut. Hauptprodukte sind Fische, Seebaren (zu Tausenden), Seehunde, Wallfische, Seeottern, schwarze und silbergraue Füchse, jedoch wird das Pelzwild zu sehr vertilgt. Auf St. Paul erlegte man sonst jährlich gegen 3000 Seeottern, jetzt sind sie dort fast ausgerot- tet. Die E. — 6000, stehen zwischen Mongolen und Amerikanern, höchst roh, den Sibirischen Stammen an Cultur gleich. Die Theile der Insel- kette sind: a) Die Näheren Aleuten (Sasingan Inseln), die westlichsten von allen: die Beringe Insel, wo der Seefahrer Bering 1741 starb, Kupfer Insel, Atta u. a.— b) Die Entfernteren Aleuten (Ratten, inseln), Amrschirka u. a.— c) Die Andreanowscheninseln.— d) Die Fuchs- oder Kawalang Inseln, die östlichsten von allen. Auf c. und d. waren 1783 noch einige Tausend, 1790 — 1300, 1806 — 300 Eingeborne. Branntwein, Blattern und der ehemals tyrannische Druck der Beamten der Ruff. Amerikan. Handelsgesellschaften vermindern die Zahl so sehr. Die größten Inseln sind: Unalaschka 18 bis 20 M. lang, Umnak und Unimak, 15 M. lang, alle drei mit Vulkanen, letztere nur von Aljaska. Eine andere Gruppe bilden die Kurilischen Inseln, welche vom Cap Lopatka sich südlich bis zur Japanischen Insel Nipon hinziehen. Ihrer sind 25 — 145 Q. M. mit 1000 (nach Anderen 7000) E. Sie sind von gleicher Beschaffenheit mit den Aleuten, sehr vulkanisch (man kennt auf den 19 nördlichen allein 10 thatige Vulkane), ohne Ackerbau u. Viehzucht, in N. auch ohne Holz; jedoch wachst auf den südlichen schon der Wein- stock. Die E. sind theils Kamrschadalischen Stammes, theils eigentliche Kurilen (die gutmüthigen bei Japan erwähnten Ainos), die den Japa- nern verwandt scheinen. Sie leben bloß von Fischfang und Jagd. Über 21 Inseln, poromuschir, Onekuran, Keroy, Urup, Iturup u. a. be- hauptet Rußland die Herrschaft; die südlichen Lu na sch ir u. a. gehören zu Japan. Noch bemerken wir hier die schon in der Einleitung erwähnte Kir- gise,rsreppe, die sich in Sw. des eigentlichen Sibiriens, vom Flusse Ural bis zum Irtisch, ohne bestimmte oder wenigstens bekannte Gränzen in S. und So. bis zur Tatarei und Mongolei ausdehnt und wenigstens einen Raum von 30,000q.m. einnimmt, ein dürres von verschiedenen Berg- ketten, Steppenfiüssen, Salzseen und Sümpfen durchzogenes Land. Die E. sind die Kirgisen, deren Zahl sich auf einige Hunderttausende beläuft, eins der rohesten Nomadenvölker, welches der Abstammung nach offenbar Mongolischen Stammes ist, aber eine Tararische Sprache redet. Sie sind Muhamedaner, höchst unwissend, haben auch Zauberer und nur we- nige können lesen und schreiben; sie leben nur von Viehzucht und halten ungeheure Heerden von Pferden, Schafen, Rindern, Ziegen, ziehen auch Kamele, treiben dabei Handel mit den Nachbarn, aber auch Räuberei

4. Abt. 2 - S. 650

1830 - Hannover : Hahn
Ö50 Asien. No. (Octbr. bis Mai) Monsoons oder Moussons, so wie im Ara- bischen Busen die So. n. Nw. Monsoons. Gräßliche Stürme (Ty- son s) toben von Zeit zu Zeit im Japanischen und Chinesischen Meere. Nicht unbekannt ist in den Arabischen und Persischen Wilsten der ge- fährliche Samum.-—- Asien liefert vorzüglich in S. eine Menge aus- gezeichneter Handelswaaren: Gewürze, besonders auf den Inseln, Sago, Reis, Kaffee, Zucker, Indigo, köstliche Balsame, edle Holzarten, Opium, Baumwolle, Gummiarten, Aloe; Diamanten, Rubine und andere Edelsteine, Oold, Zinn, Kupfer, Salpeter, Salmiak, Ambra; Perlen, Seide, Wolle,-Pferde, Elfenbein; in N. vorzügliches Pelz- werk, edle und unedle Metalle, selbst Platina, vielleichtauch Diamanten. Bemerkenswerth sind außerdem diejenigen zum Theil wichtigen Produkte, welche dieser Erdtheil ganz allein hezvorbringt: das Dsiggetai, der eigentliche (Königs) Tiger, die Bezoarziege, Moschusthier, das einhornige Nashorn, die Tibetanische Bergziege, der grunzende Büffel, das Moschusthier, der Drangulang, die Brillenschlange, der wilde Hund, wilde Esel, die Indianische Schwalbe, Thee, Muskatnüsse, Ge- würznelken, Zimmt und Kardamomen, Kampfer, Rhabar- der (die eigentlich ächte Art), B a ni an e nbau m, Ginseng, Ingwer, Mastix, Tikholz, Meerschaum, Türkis, Lasur- steine, Nafta, Borax. Noch andere namenswerthe Erzeugnisse sind: der Elefant in O. des Indus, das Kamel in W. des In- dus und in N. des Himalaya, Panther, Löwe, Hiäne, Scha- kal, Argali, Steinbock, Bär, Zobel, Hermelin, Büffel u. Rinder, Rennthier, Sibirischer Hund, Affen, Schlan- gen, Schildkröten, eßbare Mollusken in So., Krokodil in Indien, Strauß, Papagei. — Die E. sind in W. etwa bis zum Ob, Belurtag und Bramaputra Kaukasischer Abstammung, jenseit dieser Gränzen gegen O. Mongolischer Abkunft; nur in So., meiftentheils auf den Inseln, sind Malaien. Die Kaukasier zerfallen in 4hauptstämme: 1) Eigenti iche Kaukasier, als Ge- orgier, Mingrelier, Lesgier, Tschirkassen. 2) Indisch Persischer Stamm, zu dem die Hindus, Afganen, Kurden, Perser, Beludschen, Osseten u. Armenier gehören. 3)Ara- bischer Stamm, zu dem die verschiedenen Tatarischen Völker- schaften in Sibirien, die Türken, Turkomanen, Usbeken, Karakalpaken, so wie eigentlich auch Nogaier, Kirgisen und Baschkiren gerechnet werden müssen. Die Mongolen theilen sich in 1)eigentliche Mongolen mit Kalmykken u. Buräten; 2) Ja- panesen mit den Koreanern; 3) Chinesen mit den Tibeta- nern und Hinterindiern; 4) die verschiedenen Völkerstämme in Sibirien (Samojeden, Jakuten, Kamtschadalen, Aleuten u. a.), welche jedoch von neuern Forschern als eine ganz besondere Rasse be- trachtet werden. Die Malaien theilen sich ebenfalls in verschiedene Stämme und machen auf manchen Inseln selbst den Übergang zur Negerrasse. — Wenn gleich Asien das Stammland der Bildung ist, da Hindus, Perser, Chinesen, die alten Babylonier u. a. sich schon vor

5. Abt. 2 - S. 687

1830 - Hannover : Hahn
687 Türkisches Reich. Natolien. Macht, die sich 1285, unter Sultan Osman I., dem Gründer ih- res Reichs, schon über einige Provinzen Kleinasiens erstreckte, nachdem dies Volk schon sechs Jahrhunderte früher aus der Tatarei hervorge- drungen war und sich zu den das Griechische Kaiserthum ängstigenden Stämmen gesellt hatte. Osman's Sohn, Orchan, vollendete die Eroberung der Halbinsel und griff Europa an (1355). Sel im Ii. eroberte seit 1512 Syrien, Palästina und Ägypten, Solimán Ii. fügte 1522 Mesopotamien und Irak Arabi hinzu; ja die Herrschaft der Sultane ward sogar über einen Theil von Arabien ausgedehnt. Alle diese Provinzen gehören mit geringen Ausnahmen auch noch jetzt zum Staate. Man theilt gewöhnlich das Ganze in 7 Provinzen, die in Ejalets oder Paschaliks zerfallen. I. Narolien oder Anadoli, das alte Rleinasien, im Handel die Levante genannt, — 8500 (12,700)Q. M. Die Straße von Konstantino- pe! und die Dardanellen trennen.diese Provinz von Europa. Die von 3 Seiten dieselbe umgebenden Meere bilden nicht große, aber viele u. tief einschneidende Meerbusen, welche die herrlichsten Hafen, jetzt aber zum Theil versandet, darbieten. Die ganze Provinz ist gebirgiges Hochland; der Taurus durchzieht dasselbe in mehren hohen Ketten, die 9—10,000f. hoch sein müssen, da z.b. der Ardschisch beständig mit Schnee bedeckt ist. Die Hauptabdachung geht nach N., steil fallt das Hochland am Südrande zum Meere hinab. Hochebenen, zum Theil Steppen, sind im Innern, welches jetzt sehr unbekannt und der dort hausenden Nomadenhorden und Räuber wegen schwer zugänglich ist. )u einigen Gegenden, besonders in Sw., finden sich Spuren früherer Vulkane, Lava, heiße Quellen, und Erdbeben sind hier gar nicht ungewöhnlich. Zwei bedeutende Flüsse sind der Risilirmak und -der Sakarja, welche ins Schwarze Meer fließen, der Eusrat macht zum Theil Granze gegen Armenien; unter den übrigen Flüssen verdient nur der Minder (Mäander) und Sarabac an der West- küste Erwähnung. Es giebt auch verschiedene Landseen, Beischeher in S-, Ulubad in Nw., Dusgköl in der Mitte u. a. In den meisten Gegen- den ist der Boden sehr fruchtbar und die Küstenstriche gehören zu den schönsten der Erde, sind außerdem auch historisch wichtig und durch ihre hohe Blüthe im Alterthume, wie die unzähligen Ruinen aus der Zeit der Griechen und Römer beweisen, interessant; aber weite Strecken sind ein- sam und unbebauet, theils ganz wüste, theiis bloße Weideplätze für No- maden. Getreide, Baumwolle, Reis, cbl, Sesam, wein wird in Menge gebauet und die großen Waldungen der südlichen Gebirge versorgen selbst Ägypten mit Holz. Sehr wichtig ist die Biehzuchr der Nomaden, wild ist in Menge, aber auch Wölfe, Schakals u. a. Raubthiere. Die E. sind Türken u. noch »lehr Griechen, auch Armenier, die in den Städten zahlreicher, als die Griechen sind; aber im Innern Haufen rohe Turkma- nen Nomaden. Die Statthalterschaften sind: 1) Anadoli, die westliche Hälfte der Halbinsel. Städte im Innern: Rurajel), 50,000 E., unter denen 5000 Griechen, 1000 Armenier, jene arm

6. Abt. 2 - S. 660

1830 - Hannover : Hahn
660 Asien. Bäume, kein Obst, keinen Weizen. Das Klima ist in den Thälem sehr milde, der Winter aber ans den Gebirgen stets dauernd, sehr ge- sunde Luft, heftige Stürme, besonders lästig der dürre So-Wind; Regenzeit im Sommer. Äckerbau wird, wo er nur möglich ist, ge- trieben , aber er allein kann die E. nicht nähren. Das Land bringt mancherlei Erzeugnisse hervor, aber die Produkte Indiens sucht man hier vergeblich, nur die Thäler liefern Reis und Wein, sonst sieht man meistentheils nur die bekannten Europäischen Getreide- u. Obst- arten. Das Mineralreich enthält wichtige Gegenstände, edle u. un- edle Metalle, Salz, Edelsteine; in den Gebirgswäldern leben mancherlei wilde Thiere u. Wild, unter den Hausthieren sind manche besondere Arten, z. B. große Hunde, verschiedene Rinderarten u. a. In den tiefsten Waldungen einer Provinz soll der Sern, das bisher für fabelbaft gehaltene Ei nh orn leben. Besonders wichtig als Gegenstände des Handels sind aber folgende: Wolle der Bergscha- fe, die in den höchsten Gegenden am feinsten ist; in einer Höhe von 8000 F. ist sie erst zu geringeren Shawls brauchbar; das seidenartige Brusthaar der Bergzi ege, die sehr klein ist und sehr grobes oberes Haar hat; beite Artikel werden nach Kaschmir verführt, wo sie zu den kostbarsten Geweben genutzt werden; der Pak oder grunzende Büffel, dessen Schweif aus langem seidenartigem Haare besteht und in Indien besonders als Putz, Fliegenwedel rc. hoch geschätzt wird; das Moschusthier, Schwein, Pferde, äußerst geschickt im Er- klettern der Berge; Rhabarber, welcher dem Hochlande besonders ei- gen ist,Bezoar, Bergkristall, Borax, welcher sich als Kruste in einem See ansetzt; Gold in großer Menge. Die Bevölkerung ist nicht stark. Die E. scheinen Mongolischen Stammes und ihre Sprache ist, wie die der Chinesen, einfhlbig, hat auch manches mit jener gemein. Von Körper sind die Tibetaner schlank, dabei kräftig und, vorzüglich die Butaner, durch die rauhe Berglust abgehärtet. Kleidung ist hier Wolle (daher starke Weberei) und Pelzwerk, und die Wohnung nicht eine Bambushütte, wie in Indien, sondern gemauert; so will es hier schon das Klima. In Hinsicht auf wissenschaftliche Bildung, wie in der Industrie, steht der Tibetaner vielleicht höher, als der Chinese; es giebt Klöster mit ansehnlichen Bibliotheken; Vieh- zucht ist jedoch das allgemeinste Geschäft, wozu auch der Boden des Landes zwingt. Sehr bedeutend ist der Verkehr mit Hochasien, In- dien und China; Menschen, Schafe und Ziegen tragen die Waaren über die höchsten Bergpässe. Man rühmt die Biederkeit und Gastfrei- heit der E. Merkwürdige Sitte der Polyandrie. Die La maische Religion ist herrschend. Der Oberpriester, Dalai Lama (Lama, Gyllong, Kutuchta sind verschiedene Benennungen der Priester), in welchem Fo (der Buddha der Inder, Schigemuni der Mongo- len, Samanakodom und Gaudma in Birma und Siam, Ami- dabut in Japan) wohnt, wird göttlich verehrt, und ist seit 1100 zugleich weltlicher Regent, erkennt aber die Oberherrschaft des Kö- nigs von China, der in den Hauptplätzen Besatzung hält, und wird seit 1624 stets aus dem Stamme der Sifanen (in So. Hochasien) gewählt. Außer ihm giebt es noch eineu Bogdo Lama, der eben-

7. Abt. 2 - S. 699

1830 - Hannover : Hahn
Arabien. 699 Ormu S, mißt 1v M. Das Klima ist der Lage der Halbinsel gemäß warm, bis zu unerträglicher Hitze (35° und darüber); aber das Hoch- land so gemäßigt, daß dort Eis nicht unbekannt ist; überhaupt weit kühlere Nächte, als man im Verhältniß zur Tageshitze erwarten sollte. Während der trockenen Zeit fällt oft in 6 bis 8 Monaten kein Regen; die Regenzeit ist nach der Lage der Provinzen verschieden, in W. während des Sommers, in O. während des Winters. Nur die N. Halste kennt den tödtlichen Samum, da die S. Hälfte zu viele Gebirgsketten enthält. Im Arab. Busen weht ein regelmäßiger N. u. S. Monsoon (monßnhn), letzterer vom Octbr. bis März. Die Frucht- barkeit des Bodens ist ganz von der Bewässerung, oder, wo diese fehlt, von dem Eintritt der Regenzeit abhängig, die sogar die öde Wüste zur schön begrünten Flur umwandelt, so daß selbst der Nomade dann einige Früchte bauen kann. Gewiß sind die Gebirge nicht arm an Mineralien, aber nur wenig Eisen, Kupfer und Blei wird gewonnen; man findet mancherlei Edelsteine, Steinsalz, Sal- peter, Erdpech, Schwefel u. a. Die fruchtbaren Gegenden sind reich an Südfrüchten, Zuckerrohr, Taback, Indigo, Man- na, Datteln, Wein, jedoch ohne Weinbercitung, Öl, Reis, Durra (einer Art Hirse, gewöhnliches Nahrungsmittel); Handelsarti- kel sind: vorzüglicher Kaffee in Sw., Aloe, köstliche Balsam- und Gummiarten, Weihrauch, Myrrhen (letztere scheinen aber nur, so wie das alt berühmte Arab. Gold, durch Handel aus Afrika hierher zu kommen), Sennesblätter und mancherlei andere Arznei- pflanzen. Die Gebirge und Wüsten beherbergen Löwen, Schakals, Hianen, Wild, Gazellen und Strauße; unter den Hausthie- ren ist das Pferd berühmt, das, wenn es vom edelsten Stamme ist, selbst hier wohl mit 1000 Rthlr. bezahlt wird; außerdem findet sich das Kamel, besonders das Dromedar, das Schaf mit dem Fett- schwanze, viele Ziegen, weniger Rinder und unter dem Geflügel Tauben in großer Menge. An den Küsten in O. sind Perlmu- scheln. Heuschrecken richten oft Verwüstungen an, werden ge- dörrt aber auch gegessen. Die E. sind durchgehends Araber, nur in den Handelsstädten haben sich Hindus niedergelassen. Zahlreich sind in einigen Handelsstädten die Negersklaven. Die Araber sind entweder wahre Nomaden (Beduinen, d. h. Söhne der Wüste), oder Halbnomaden (Maedi), die einen Theil des Jahrs umherziehen, oder Stadt- und Dorfbewohner (Hadesi). Die Beduinen sind von gutem Körperbau, männlichem Ansehn, höchst einfach in ihrer Lebensart, ab- gehärtet gegen alle Beschwerden ihrer Lebensart, unermüdlich, roh, räu- berisch , aber gastfrei und nicht ohne Züge von Edelmuth, jedoch into- lerant. Sie lieben ihre Wüsten und ihre Freiheit, sind nur ihren Stammhäupteru (Emirs, Schechs oder Scheits) gehorsam und hassen alle Städtcbewohner, als Sklaven despotischer Fürsten. Vieh- zucht, hin und wieder Ackerbau durch Sklaven, Plünderung der Kara- wanen und Kampf unter einander sind ihre Beschäftigung. Gegen bestimmte Abgaben sind sie aber auch treue Führer uyd Schützer der Karawanen. In den Städten findet sich Orientalische Bildung, aber auch größere Verderbtheit der Sitten. Alle Araber sind Sunniti- . 45*

8. Abt. 2 - S. 662

1830 - Hannover : Hahn
662 Asien. Salz. Der Boden ist schlecht bewässert und daher meistentheils dürre Steppe; besonders berüchtigt ist der unter den Namen Ko bi oder Schamo bekannte Theil. Diese Wüste erstreckt sich in verschiede- nen Armen fast durch das ganze Hochland; in No. ist sie nur 30 bis 50, weiter gegen Sw. aber über 200 M. breit; sie beginnt in We- sten schon am Flusse Jerken, in ihrer ganzen Ausdehnung aber am Lop See, wie in S. am Koko See. Auch hier, wie in fast allen Step- penländern , ist der Reichthum an Salz zu bemerken, von dem der Boden und daher fast jedes Gewässer durchdrungen ist. In O. sind weite Strecken, die der abschreckendste Theil des ganzen Hochlandes zu sein scheinen, mit groben Sande und Kiesel (unter denen viele Kar- neole , Chalzedone u. a. Edelsteine) bedeckt, ohne alle Bäume, mit wenigem Gesträuche, ohne Gras, von nackten Felsen durchzogen, zehn Monate im Jahre mit Schnee bedeckt, ohne Quellen, nur mit künst- lichen, meistentheils salzigen Brunnen versehn; fllrchtbare Stürme Hau- sen dort, besonders am Lop See. Zwanzig und mehr Tage müssen die Karawanen in diesen grauenvollen Wüsten oft zubringen. Das Westland hat mehr Flugsandwüsten, in denen im Sommer drückende Hitze herrscht und der Samum sich spüren läßt. Doch nicht das ganze Hochland bietet einen so abschreckenden Anblick dar. Es giebt auch fruchtbare, weidenreiche Thäler, gut angebauete Gegenden, besonders in W., wo auch die meisten Städte sind, und in N. waldreiche Ge- birge. Eigenthümlich dem Hochlande bleibt aber die rauhe Luft, der lange Winter, den nur eine kurze Sommerzeit, in welcher aber auch in manchen Gegenden wohl Schneegestöber sich zeigen, unterbricht. Die Produkte sind wahrscheinlich nicht zahlreich. Daß die Gebirge Metalle enthalten, läßt sich schon aus dem Erzreichthum des Altai und der Tibetanischen benachbarten Gebirge schließen, gewiß weiß man wenig darüber; Blei wird in W. gegraben. Karneole, Achate, Chalzedone, unter andern auch der Kascholong, finden sich in großer Menge; auch der kostbare Lasurstein ist diesen Gegenden be- sonders eigen, so wie der Türkis lind Asbest. Unter den wilden Thieren des Landes ist der Dsigg etai, eine Art wilder Esel von un- glaublicher Flüchtigkeit, zu bemerken, auch das Moschusthier, das wilde Pferd und nrancherlei Pelzthiere, z. B. das Hermelin u. der Zobel finden sich; der Hauptreichthum des Landes besteht in großen Heerden von Pferden, Rindern, Schafen u. Ziegen; das Ka- mel ist ebenfalls wichtig, aber in N. sind schon die Winter zu strenge für dasselbe. Am ärmlichsten ist wohl das Pflanzenreich, jedoch ist hier der ächte Rhabarber zu Hause und die in China sehr geschätzte Arz- neipflanze Ginseng. Hin und wieder werden Getreide, Reis, Obst, besonders in den wasserreichen Gegenden Melonen gebauet; ja in den wärmeren Thalgegenden des westlichen Theiles kommen sogar Südfrüchte u. Baumwolle fort. Hochasien ist für die Geschichte Asiens von großer Wichtigkeit; von hier brachen zu verschiedenen Zeiten Nomadenhorden, Mongolen und Tataren genannt, in die Tiefländer ein und wurden dort Stifter und Beherrscher großer Staaten, ja sie mach- ten selbst Europa zittern; dagegen gelang es keinem fremden Eroberer sich zum Herrn dieser Gegenden zu machen. Um so auffallender ist daher

9. Abt. 2 - S. 705

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung. 703 thiere, unter denen das Schaf mit dem Fettschwanze, auch.büffel. In Menge wird das Kamel gezogen. Wild ist in liberfluß, aber auch Löwen, Schakals, Panther und Bären finden sich. Der hier wild lebende Esel zeichnet sich durch unglaubliche Schnelligkeit aus. Schlangen, Skorpione, quälende Moskitoarten finden sich auch und manche Gegenden werden durch Zugheuschrecken ver- wüstet. Wald- und zahme Bienen giebt es viel und der Seiden- bau ist äußerst wichtig; Perlenmuscheln liefert der Persische Meer- busen. Ackerbau wird mit Sorgfalt betrieben und vorzüglicher Fleiß auf künstliche Bewässerung gewendet. Leider haben Bürgerkriege zu viele Gegenden verwüstet und entvölkert; Viehzucht ist in den Gebir- gen und Steppen fast einziges Geschäft. Der Bergbau ist noch in der Kindheit, könnte aber, Europäisch betrieben, sehr einträglich sein. Der Kunstfleiß ist fast wie in Indien, wenigstens in den Städten und unter den eigentlichen Persern. Im Weben der Seide, Baum- wolle und Kamelhaare, in der Färberei, Stickerei, Metall- und Iuwe- lirarbeiten, Verfertigung von Waffen, Filz, Leder, Porzellan, Holz u. a. Gegenständen hat man es zum Theil weiter gebracht, wie die Europäer, und zwar, wie in Indien, ohne künstliche Werkzeuge oder Maschinen. Der Verkehr mit dem Auslände ist daher sehr wichtig, meist Karawaneuhandel; Seehandel treiben nur Englische, Indische und Arabische Schiffe; Russen handeln auf dem Kaspischen See. Die E. Irans, deren Zahl auf 7 bis 15 Mill. angegeben wird, sind alle Kaukasischer Abkunft, aber sehr verschiedenen Stammes. Die Mehr- zahl besteht in eigentlichen Persern und Parsen; jene reden eine feinere gebildetere, diese die alte Persische Sprache; beide sind wahre Nachkommen der alten Perser und Parther. Die Parsen haben den Stamm am reinsten erhalten und auch die Religion des Zoroaster (Zerduscht), Verehrung des höchsten Wesens unter dem Bilde des Feu- ers, wie sie in ihrer heiligen Schrift, Zend Avesta, enthalten ist, treulich bewahrt; sie leben von Acker- und Obstbau (in Indien sind sie Handelsleute), sind einfach von Sitten und als höchst thätige und rechtliche Menschen überall bekannt, werden aber verächtlich von den Muhamedanern Gebern, Gauern, d. h. Ungläubige (?),, I e- zidis oder Ateschpereö, d.h. Feuerverehrer, von Europäern gewöhnlich Feueranbeter genannt. Als 652 der Kalif Omar Persien eroberte und die E. zum Islam zwang, flohen die Anhänger des alten Glaubens, die Gebern, in die Gebirge, zum Theil später nach Indien; besonders vertheidigten sie sich in der Provinz Jesd und in Kerman. Noch jetzt leben sie in mehren Gegenden. Der Perser gehört zu den gebildetsten Asiaten, und Wissenschaften werden hoch ge- achtet, aber freilich stehen sie tief unter Europäischer Stufe und sind in den Fesseln des Islam (die Perser sind Schiiten) und allge- meinen Aberglaubens; daher ist Astrologie so beliebt. Man hat aus- gezeichnete poetische Werke; die Baukunst ist nicht gering, aber Male- rei und andere Künste sind entweder unbekannt oder noch in der Kind- heit. Man erkennt den Perser für fein und höflich im Umgänge, lernbegierig, menschenfreundlich, aber auch für listig, heuchlerisch und treulos; prunkliebend wie alle Asiaten. Armenier leben in Iran

10. Abt. 2 - S. 720

1830 - Hannover : Hahn
720 Asien. Indien. * wilde Schw eine, Hirsche, Affen in großer Menge,Bez oarzie- gen, Zibethkatzen und Moschusthiere. Ganges und Indus beherbergen Krokodile und im Meere leben Haifische der größten Art, kleine Wall fische, Sägefische, ungeheure Schildkröten, Wallrosse, die große Riesenmuschel; Perlen, besonders bei Ceylon. Die Riesen- und Brillenschlange, nebst vielen kleine- ren sehr giftigen Arten, der Skorpion, das Chamäleon, Mos- kitos, der gefährliche Fa den wurm, die weiße Ameise, Skolo- pender und Busch spinnen finden sich häufig; aber auch Bienen und Seidenraupen. Unter dem Hausgeflügel alle Europäischen Arten, unter dem wilden der Papagei, die Kropfgans, der Fla- mingo, der Bulbul, oder die Persische Nachtigall, viele Geier- arten, der Pfau und unzählige andere durch Schönheit oder andere Eigenschaften ausgezeichnete Vögel. Edle und unedle Metalle sind mit wenigen Ausnahmen alle hier; unter den zahlreichen Edelstei- nen Dekans bemerken wir den Diamant und Rubin; Quell-, Stein- und Seesalz, Salpeter, Schwefel, Steinkohlen, Marmor. — Die Zahl der E. steigt auf mehr als 130 Millionen. Die Mehrzahl machen die Hindus aus; sehr zahlreich sind die Mon- golen und Afganen; außer diesen leben hier zerstreuet Parsen, Armenier, Araber, Fremdlinge aus allen Nachbarländern, Juden und Europäer, besonders Engländer (40,000) und Ab- kömmlinge (Mulatten) von Portugiesen, Engländern u. Hin- dus, deren Zahl sich stark vermehrt; auch hier, wie in Hinterindien und den Inseln, will man Reste der Urbewohner des Landes Afrika- nisch Malaiischen Stammes, z. B. die rohen Bihls (auch die Pa- riahs?), gefunden haben. Die Hindus, von Gestalt schlank mit sehr zarten Gliedern, haben in der Regel eine mehr oder weniger ge- bräunte Hautfarbe, die aber in den höheren Klaffen, vor Allem beim weiblichen Geschlechte, oft in Europäische Weiße, bei den niedrigsten in eigentliche Negerfarbe übergeht. Sie sind wahre Kaukasier. Unzählig ist die Menge ihrer Stämme und Völkerschaften, die an Körper, noch mehr am Geiste sehr verschieden und zum Theil, wie die Siks, von nicht reinem Hindustamme sind. Während der gebildete B r a m i n e nicht selten mit Europäischen Wissenschaften beschäftigt ist, lebt der Go and im Vindhia Gebirge als Wilder in thierischer Rohheit und zahlreiche andere Stämme der Gebirge Dekans sind fern von aller Cul- tur der Städtebewohner. Die Hindu reden alle eine Sprache; aber in vielen oft sehr abweichenden Dialekten, deren gemeinschaftlicher Stamm die S anskritsprach e ist, jetzt ans dem Leben verschwunden, aber in den heiligen Schriften der Hindus noch fortdauernd und daher von den Priestern und Gelehrten noch immer eifrig erlernt. Der allgemeine, freilich in vielen Gegenden längst ausgeartete Charakter der Nation ist Sanftmuth und Geduld, dabei aber bei manchen Stämmen höchst kriegerischer Sinn *)• Diesem Hauptzuge entspricht auch die Religion *) Selbst in Bengalen, sagt Bischof Heber, giebt es Distrikte, in de- nen das Brennen, Hauen, Stehlen und Morden so stark wie irgend- wo in der Heidenwelt im Schwange geht.
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